Von Pixeln zu Partizipation

Wie Datenvisualisierung einen besseren Dialog zwischen Verwaltung und Bürger*innen ermöglicht

27.11.2023

2 Personen stehen vor einem Bildschirm, der eine Heatmap zeigt

Wie können wir uns die Potenziale von Datenvisualisierungen in der Öffentlichkeitsbeteiligung zunutze machen? Diese Frage haben wir gemeinsam mit Disy und der ]init[ AG auf der Smart Country Convention (SCCon) erkundet.

Heute berichten wir über unsere Erkenntnisse, über Best-Practice-Beispiele und darüber, wie es aussieht, wenn wir unseren Mängelmelder mit dem Tool Cadenza von Disy kombinieren, um mehr über die Mängelmeldungen in einer Stadt zu erfahren!

Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir über Datenvisualisierung sprechen? Datenvisualisierung heißt, dass wir komplexe Datensätze visuell aufbereiten, um sie verständlich darzustellen. Das kann durch Diagramme, Graphen, Karten oder andere Darstellungsformen geschehen. Wenn wir Datenvisualisierung in der Öffentlichkeitsbeteiligung einsetzen, ergeben sich zahlreiche Vorteile:

  • Verbesserte Analyse: Durch verständliche Visualisierungen können Verwaltungen Ergebnisse besser analysieren.
  • Informierte Entscheidungen: Bürger*innen können besser entscheiden, wenn die Informationen zu den Themen, an denen sie beteiligt sind, einfach dargestellt sind. Aktuelle Daten über die Luftqualität, den Verkehr oder Lärm , die auf Karten oder Dashboards angezeigt werden, erleichtern das Verständnis und tragen zur Meinungsbildung bei.
  • Vertrauen in die Politik: Wenn die Bürger*innen ausreichend informiert sind, steigt ihr Vertrauen in die Politik und den Beteiligungsprozess. Dies fördert die Legitimität der Entscheidungsprozesse.
  • Mehr Transparenz und bessere Kommunikation: Datenvisualisierung erhöht die Transparenz und verbessert die Verständigung zwischen Behörden und Bürger*innen.

Auf der SCCon ging es unter dem Motto „Bürgerbeteiligung meets Analytics“ vor allem darum, Datenvisualisierungen für Verwaltungen nutzbar zu machen. Ziel unserer Kooperation mit Disy war es, eine umfassende Analyse der Daten aus dem polidia Mängelmelder durchzuführen. Wir wollten zeigen, wie man aus einer Vielzahl von Einzelmeldungen mit wenigen Klicks einen Überblick über das Geschehen in der gesamten Stadt erhalten kann, Trends erkennt (z. B. gehäufte Müllmeldungen in einzelnen Vierteln zu bestimmten Uhrzeiten) und Daten aus verschiedenen Quellen verknüpfen kann (z. B. ÖPNV-Haltestellen im Gebiet der Meldungen). Neben der Software Cadenza  haben wir auch unseren komplett überarbeiteten Mängelmelder vorgestellt, den wir in 2024 unseren Kund*innen zur Verfügung stellen werden.

Screenshot des neuen Mängelmelders

Wie können wir Datenvisualisierung im Kontakt mit Bürger*innen nutzen?

Studierende haben in Eberswalde zum Beispiel analoge Datenvisualisierung genutzt, um Bürger*innen zum Thema Gentrifizierung zu beteiligen. Dafür wurden verschiedene Personas entwickelt, die Passant*innen mit bunten Klebepunkten auf einem großen Stadtplan verorten konnten. So konnten besonders von Gentrifizierung betroffene Gebiete identifiziert werden. Der Stadtplan wurde digitalisiert und im weiteren Beteiligungsprozess im Zuge von Kreativ-Workshops weiter genutzt. Um Gentrifizierung geht es auch bei einem Projekt in der San Francisco Bay Area, wo Bürger*innen und Aktivist*innen mit partizipativen Karten und Visualisierungen Biografien und Orte des Widerstands gegen Verdrängung dokumentieren und so Daten zur Entwicklung der Stadt erheben.

In Hamburg haben sich Bürger*innen im Zuge von Geomapping-Workshops an der partizipativen Planung von Unterkünften für Geflüchtete beteiligt. Dafür wurde das Tool Cityscaper genutzt. Cityscaper arbeitet mit AR-Visualisierungen, die Bürger*innen von ihrem Smartphone aus erleben können, wenn sie in der Stadt unterwegs sind, bietet aber auch einen 3D-Viewer an, der vom Browser aus bedient werden kann. So können zum Beispiel Gegenstände aus einem Katalog digital im Stadtbild positioniert werden.

Disy selbst zeigt viele anschauliche Datenstorys auf ihrer Website.

Wenn wir Daten im Kontext von Öffentlichkeitsbeteiligung visualisieren, sollten wir auf die Qualität der Daten und der Visualisierungen achten. Falsche oder missverständliche Informationen können nicht nur das Vertrauen in den Beteiligungsprozess beeinträchtigen, sondern auch zu verzerrten Ergebnissen führen. Wir sollten außerdem darauf achten, dass die Visualisierungen barrierefrei sind und in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen.

Sie haben noch keinen Mängelmelder oder interessieren sich für offene Daten, Datenanalysen und das Zusammenspiel von durch Nutzer*innen generierten Inhalten und Datenplattformen? Dann vereinbaren Sie hier einen Termin mit unserem Team.