Öffentlichkeitsbeteiligung in der Stadtentwicklung
Rechtliche Rahmenbedingungen und Best-Practice
Foto: Copyright Viviane Wild
In der Stadtplanung ist Öffentlichkeitsbeteiligung gesetzlich vorgeschrieben. Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Und an welchen Best-Practice-Beispielen können wir uns orientieren?
Die Beteiligung von Bürger*innen an der Stadtplanung kann eine demokratische und transparente Entscheidungsfindung fördern sowie die Akzeptanz der Planungsergebnisse erhöhen. Bürger*innen bringen zusätzliches Wissen und Erfahrungen mit, die die Planung maßgeblich verbessern. Außerdem stärkt Beteiligung die Identifikation mit dem Vorhaben.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Im Baugesetzbuch sind die gesetzlichen Bestimmungen für Öffentlichkeitsbeteiligung in Deutschland festgehalten: § 3 Abs. 1 BauGB fordert zum Beispiel öffentliche Bekanntmachungen und Bürger*innenäußerungen zu den Zielen und Zwecken der Stadtplanung, § 4a Abs. 3 BauGB schreibt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und von Träger*innen öffentlicher Belange bei Bauleitplänen vor. Die Öffentlichkeitsbeteiligung im formellen Bereich nach BauGB ist somit nicht nur wünschenswert, sondern auch verpflichtend. Im informellen Bereich (Begleitung Wettbewerbe, Rahmenpläne, etc.) gibt es inzwischen zahlreiche etablierte Tools zur Einbindung der Öffentlichkeit, die das gesetzlich geforderte Maß ergänzen.
Eine geeignete Beteiligungsstruktur zu etablieren ist jedoch eine komplexe Aufgabe, für deren Bewältigung ein zentraler Anlaufpunkt von Vorteil ist – eine Zersplitterung von Angeboten sollte vermieden werden.
Best-Practice
Als positive Beispiele für gelungene Öffentlichkeitsbeteiligung in der Stadtplanung möchten wir Projekte in Frankfurt am Main und Wiesbaden hervorheben:
Rhein.Main.Ufer-Konzept (Wiesbaden)
Prozess:
- Mehrteilige Konzeptentwicklung
- Information
- Konsultation
Foto: Stadt Wiesbaden
Spielplatz Reisinger-Brunnen- und Herbert-Anlagen in Wiesbaden
Prozess:
- 360° Fotos
- Information
- Konsultation
Foto: Stadt Wiesbaden
Gestaltung des neuen Stadtteils der Quartiere im Frankfurter Nordwesten
Prozess:
- Mehrstufiges Beteiligungsverfahren
- Digitale Abbildung von Konzeptstudien
- Information
- Konsultation
Evaluierung temporärer Umnutzung des Mainufers in Frankfurt am Main
Prozess:
- Umfrage
- Konsultation
Masterplan Mobilität FFM
Prozess:
- Mobilitätsstrategieentwurf kommentieren
- Information
- Konsultation
Nahverkehrsplan für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis
Prozess:
- Ideenwettbewerb mit Verortung auf Karte
- Information
- Konsultation
Foto: Stadt Wiesbaden
Mehr zu formellen Verfahren in der Stadtentwicklung erzählt polidia-Geschäftsführer Thomas Heimstädt auf unserem Instagram-Kanal:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an